Jugendhilfezentrum St. Hilarius Haus
Das neue Jugendhilfezentrum
Neuer Standort ab Frühling 2023: Caritas Jugendhilfezentrum St. Hilarius in der Liliensteinstraße in Leipzig-Grünau. Simon Jahn
Im St. Hilarius Haus sind derzeit zwölf Mädchen und Jungen zwischen drei und 18 Jahren vorübergehend oder dauerhaft zu Hause. Die Kinder werden dort von Caritas Mitarbeitenden rund um die Uhr begleitet und betreut. Je nach Alter gehen die Kinder zur Schule oder in den Kindergarten, abends wird gemeinsam gekocht und Zeit miteinander verbracht.
Das St. Hilarius Haus hat eine familientherapeuthische Ausrichtung - dies bedeutet, dass die Mitarbeitenden die Eltern in ihrer Erziehungsfähigkeit unterstützen und die Beziehung zwischen Eltern und Kindern stabilisieren. In den Alltag der Kinder fließen heilpädagogische und therapeutische Angebote mit ein. Jedes Kind bekommt einen eigenen Erziehungs- und Förderplan, damit es individuell, einzeln und in der Gruppe gefördert werden kann.
Das städtische Gebäude, in dem die Kinder wohnen, befindet sich in einem sehr schlechten Zustand. Deshalb gibt es seit längerer Zeit das Ziel, die Rahmenbedingungen für die Kinder und Jugendlichen zu verbessern. Nach vielen Überlegungen und Gesprächen mit der Stadt Leipzig wird derzeit ein Gebäude in der Liliensteinstraße in Grünau zum neuen Caritas Jugendhilfezentrum St. Hilarius umgebaut. Im Frühjahr 2023 können die Kinder und Jugendlichen dort ihre neuen Zimmer beziehen. Da das Gebäude mehr Platz bietet, können wir als Träger in Zukunft mehr Kinder aufnehmen und erweitern die Angebote für Eltern, die Hilfe bei der Erziehung benötigen.
Im sozialen Brennpunkt
Die Großwohnsiedlung Grünau zählte neben Berlin-Marzahn und Halle-Neustadt zu den größten Plattenbausiedlungen der DDR und ist bis heute die größte Plattenbausiedlung Sachsens. Trotz einer guten Infrastruktur schrumpfte die Bevölkerung Grünaus nach 1990 rapide. Der Stadtteil verlor bis 2010 mehr als die Hälfte seiner Einwohner, tausende Wohnungen wurden abgerissen. Gleichzeitig gibt es durch zunehmende Überalterung und Ansiedlung einkommensschwacher Haushalte einen negativen Trend in der Alters- und Sozialstruktur dieses Wohngebietes.
Zielgruppe
- Kinder zwischen 3 und 18 Jahren (Aufnahme bis ca. 14 Jahre),
- bei denen eine ihrem Wohl entsprechende Erziehung in der Familie (vorübergehend) nicht mehr gewährleistet scheint
- die in ihrer Entwicklung beeinträchtigt sind
- die von seelischer Behinderung bedroht sind
- die Auffälligkeiten / Störungen im emotionalen, kognitiven, psychomotorischen Bereich bzw. im Leistungs- und Sozialverhalten zeigen
Neue Angebote
Die Kinder des St. Hilarius Haus gestalten mit Leiter Simon Jahn einen Weihnachtsbaum mit Fingermalfarbe.Luiza Quintanilha
Neben dem St. Hilarius Haus, das um eine Wohngruppe und einen Verselbstständigungsbereich erweitert wird, sind zwei völlig neue Angebote am neuen Standort vorgesehen. Dazu gehören die therapeutische Übergangshilfe für kleine Kinder im Alter von einem bis sechs Jahre, die eine zeitlich befristete stationäre Betreuung, intensive Elternarbeit und eine Perspektivklärung ermöglichen soll, und das Angebot Agnes Ambulant, eine neue ambulante/flexible Hilfe zur Erziehung für Familien mit kleinen Kindern. Der Name "Agnes Ambulant" leitet sich von der Mutter/Vater-Kind-Wohngruppe im Agneshaus in der Elsterstraße ab. Der Name mit historischem Bezug zu Agnes Neuhaus steht damit - neben der Verbindung zum Agneshaus - auch für die Zielgruppe und inhaltliche Ausrichtung des Angebotes. Agnes Ambulant richtet sich an Mütter und Väter mit Säuglingen und Kleinkindern. Am Standort in Grünau sollen bis zu sechs Familien betreut werden. Ziel ist es, die meist jungen Eltern bzw. Familien in der Entwicklung ihrer gemeinsamen Lebensperspektive zu fördern, individuelle Unterstützung beim Aufbau einer stabilen Eltern-Kind-Beziehung zu geben, die Interaktion mit bzw. im sozialen Umfeld zu stärken und die eigene Wohnung zu erhalten. Im Fokus steht dabei immer die Sicherung des Kindeswohls. Letztlich geht es darum, das Familiensystem zu erhalten und den Verbleib des Kindes bei den Eltern bzw. in der Familie zu ermöglichen. Im Unterschied zur Mutter/Vater-Kind-Wohngruppe bleibt das eigene Wohnumfeld erhalten. Die Betreuung erfolgt an vier Tagen in einer festen Tagesstruktur und darüber hinaus ambulant und aufsuchend.
Die Angebote und Methoden sind sowohl auf die Kinder, Eltern und Familien als auch auf die Gruppe ausgerichtet. Dazu gehören eine feste Tagesstruktur, soziale Gruppenarbeit und Gruppenaktivitäten, systemische Beratung und Arbeit im Einzelsetting, videogestützte Beratung, Eltern-Kind-Interaktion, Frühförderung, alltagspraktische Unterstützung, Hausbesuche/ambulante Begleitung.
Agnes Ambulant ergänzt somit die bestehenden ambulanten Angebote des Agneshauses.
Jede Hilfe ist wertvoll
Auch wenn die Sanierung des neuen Gebäudes von der Stadt übernommen wird, fehlt es noch an weiteren finanziellen Mitteln für die Ausstattung des Jugendhilfezentrums.
Was gebraucht wird:
▪ Möblierung der Zimmer, Gemeinschaftsräume und Küchen
▪ Ausstattung des Spiel- bzw. Sportraums
▪ Außenspielgelände (Bolzplatz, Tischtennis, Klettergerüst etc
Jede Spende hilft uns, nicht das Gebäude auszustatten, sondern trägt dazu bei, den Kindern und Jugendlichen ein Zuhause zu ermöglichen, wo sie sich geborgen und aufgehoben fühlen. Unter diesen Bedingungen wollen wir den Kindern einen guten Start in ein selbständiges Leben geben.
Sie können uns direkt über unser Crowdfunding über die Sparkasse Leipzig 99 funken unterstützen:
Hier klicken: Crowdfunding 99 funken