20 Jahre Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst
(Leipzig, 02.10.2023) Am Freitag, den 29. September 2023 feierte der Caritasverband Leipzig e. V. das 20-jährige Jubiläum des Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes im Landkreis Leipzig und würdigte die Arbeit des Teams, besonders aber der ehrenamtlichen Hospizhelferinnen und Hospizhelfer mit einem Festprogramm.
Die Feierlichkeiten begannen mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Stadtkirche St. Marien in Borna, der gemeinsam von Pfarrer Dr. Reinhard Junghans von der Ev.-Luth. Emmauskirchgemeinde und Pfarrer Markus Scholz von der Kath. Pfarrei Hl. Edith Stein gehalten wurde. Für die musikalische Gestaltung hatten haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen eigens einen Projektchor ins Leben gerufen, der von einem Kammermusik-Ensemble aus den Reihen des Akademischen Orchesters Leipzig begleitet wurde.
Lebensqualität bis zum letzten Augenblick
Beim Festakt im Gemeindehaus blickte Tobias Strieder, der Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes Leipzig e. V. auf die Anfänge und die Entwicklung des Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes zurück.
Seit nunmehr 20 Jahren begleiten ehrenamtliche Hospizhelferinnen und Hospizhelfer sowie Hospizfachkräfte im Landkreis Leipzig sterbende Menschen und ihre Angehörigen. Ziel dabei war und ist es, schwerstkranken Menschen in ihrer gewohnten Umgebung ein Höchstmaß an Lebensqualität bis zum letzten Augenblick zu ermöglichen und Familienangehörigen in dieser Zeit und nach dem Tod ihrer Lieben beizustehen. Seinen Anfang nahm dieser Dienst im Jahr 2003 "mit nur wenigen, an diesem speziellen Ehrenamt Interessierten im Schwesternzimmer der Caritas Sozialstation in Deutzen", erinnerte sich Tobias Strieder in seiner Festrede.
Seither hat sich in diesem Bereich nicht nur bei der Caritas viel getan. Aktuell ist der Hospiz- und Palliativberatungsdienst neben 15 stationären Einrichtungen einer von 42 ambulanten Diensten in Sachsen. Beim Caritasverband Leipzig e. V. gehört er neben der Ökumenischen Bahnhofsmission und der Straffälligenhilfe mit aktuell knapp 50 Ehrenamtlichen zu den Diensten bzw. Einrichtungen mit den meisten ehrenamtlich Engagierten. Die Ausbildung obliegt den aktuell drei Koordinatorinnen. Jährlich werden ungefähr 100 Sterbende in ihrer letzten Lebensphase begleitet. Die Begleitung der Angehörigen findet außerdem im Rahmen des Trauercafés statt, wofür die katholische Gemeinde St. Joseph in Borna Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, wie Tobias Strieder ausführte.
Heidi Napierski, die kommunale Gleichstellungs- und Frauenbeauftragte und selbst ehrenamtliche Hospizhelferin, verlas im Namen des Oberbürgermeisters der Stadt Borna, Oliver Urban, ein Grußwort, in dem er die Arbeit als "unschätzbaren Dienst der Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit" würdigte. Im Besonderen dankte er den ehrenamtlichen Hospizhelferinnen und Hospizhelfern für ihr "gelebtes soziales Engagement für die gesamte Gesellschaft" und sprach ihnen seinen tiefen Respekt aus.
Große Dankbarkeit auf beiden Seiten
Stellvertretend für die vielen Hospizhelferinnen und -helfer, nahm Barbara Elsner, von Beginn an Ehrenamtliche im Hospizdienst der Caritas, Bezug auf die wechselseitige Wirkung ihres Engagements. Da besteht einerseits die tiefe Dankbarkeit für die erfahrene Begleitung auf Seiten der Sterbenden und ihrer Angehörigen. Genau diese Dankbarkeit erfüllt andererseits die Ehrenamtlichen und bestärkt sie in ihrem Tun. Sie fasste ihr Engagement der vergangenen 20 Jahre treffend zusammen: "Es ist gut für den Menschen."
Zum Abschluss des Festprogramms gab es in der Stadtkirche St. Marien ein "Musik & Poesie"-Konzert von Jelena Herder. Mit leisen Tönen und umso gewichtigeren Worten setzte die Band den passenden Rahmen um einen ganz besonderen Tag.