Religionssensible Weiterbildung - Team Elifant feiert Pessach
Die Idee entstand am Gründonnerstag im vergangenen Jahr beim Agapemahl in unserer Kita mit Pfarrer Christoph Baumgarten. In diesem Jahr wurde sie umgesetzt: am 19. März feierte unser Team gemeinsam im Pfarrsaal von St. Bonifatius Pessach oder besser einen Sederabend, mit dem in den jüdischen Familien traditionell das Pessachfest beginnt.
An Pessach feiern die Juden den Auszug der Kinder Israels aus Ägypten, den Auszug in ihre Freiheit. Es wird jährlich sieben Tage lang im März oder April gefeiert und liegt deshalb in zeitlicher Nähe des christlichen Osterfestes.
Gemeinsames PessachmahlKita Elifant
Ganz viel Besonderes
Unser Sederabend als religionssensible Weiterbildung war für jede und jeden von uns etwas Neues. Bereits im Vorfeld beschäftigten wir uns mit den Besonderheiten des Festes, einerseits mit den inhaltlichen, aber vor allem auch mit den ganz praktischen: Woher bekommen wir Matzen? Was ist Cheroses? Wer rührt dieses Mus an? Wie groß muss die Portion sein? Was dürfen die Vegetarier als Ersatz für die Hühnerkeule essen? Wie viele Gläser Wein müssen geleert werden? (Wie komme ich nach Hause?) Und wer ist eigentlich der/die Jüngste in unserem Team?
Umfangreiche Vorbereitungen nach strikten Regeln
Ein Pessachfest muss gut vorbereitet werden. Zum Glück mussten wir nicht die Küche im Pfarrhaus von allen gesäuerten (Brot-) Krümeln befreien, so wie es die Juden sehr gründlich vor dem Fest in ihren Häusern machen müssen. Wir mussten nur alle benötigten Zutaten einkaufen, eine Tafel festlich mit weißen Tischtüchern, Kerzen und Blumen schmücken, Hühnerkeulen braten, Eier kochen, Petersilie (als Bitterkraut) und Chicorée (als grünes Kraut) waschen und zerpflücken, Schüsselchen mit Salzwasser bereitstellen und, ganz wichtig, Wein und Traubensaft in Karaffen füllen. Drei Matzen (ähnlich wie Knäckebrot), das ungesäuerte Brot, mussten wir jeweils getrennt in Servietten legen und Cheroses (ein Mus aus Äpfeln, Nüssen, Mandeln, Traubensaft) musste zubereitet und dazu gestellt werden.
Haggadah und MenorahKita Elifant
Nach einer kurzen Einführung durch Pfarrer Baumgarten, der an diesem Abend die Rolle des Hausvaters innehatte, begannen wir gemeinsam aus der Haggadah (Erzählung und Anleitung für die Durchführung des Sederabends) zu lesen und zu beten und hatten so die Möglichkeit, die Geschichte vom Auszug der Isrealiten aus Ägypten nachzuerleben. Das Essen wird traditionell ohne Besteck eingenommen, als Erinnerung an die Eile beim Auszug.
Ein schönes Erlebnis im Team
Nach gut drei Stunden ging der Abend mit einem beschwingten Hewenu schalom alächöm zu Ende und unser Team war um eine neue Erfahrung reicher.
Ein herzliches Dankeschön geht an alle helfenden, vorbereitenden Hände, an das gesamte Team, das diese gemeinsamen Erlebnisse sehr zu schätzen weiß und natürlich an Pfarrer Baumgarten, der uns seit Jahren ein wichtiger Seelsorger und Kooperationspartner ist.
Patricia Hedrich, Leiterin der Kita Elifant