Am Donnerstag, den 02. Mai 2024, begeht der Caritasverband Leipzig e. V. das 30-jährige Jubiläum des Kinder-, Jugend- und Familienzentrums in Leipzig-Grünau.
Die Feierlichkeiten mit geladenen Gästen beginnen 10.30 Uhr mit einer Andacht auf dem Gelände des Bauspielplatzes am Familienzentrum. "Besonders freut es mich, dass Bischof Heinrich Timmerevers die Andacht halten wird", so Vorstand und Fachbereichsleiter der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, Jürgen Petersohn.
Das Familienzentrum ist eine der ältesten Einrichtungen der Leipziger Caritas, nach Wiedergründung des Verbandes im Jahr 1991. Es hat in den vergangenen 30 Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen - für die Familien in Grünau, aber auch für die Jugendhilfelandschaft der Stadt Leipzig.
"Begonnen hat alles mit einem Kleintransporter, dem Spielmobil namens "Willi", erinnert sich Jürgen Petersohn. Mitarbeitende fuhren damit Anfang der 1990er-Jahre durch Grünau, um mit Familien ins Gespräch zu kommen und mit den Kindern zu spielen. Das erste Gebäude wurde 1994 in der Liliensteinstraße bezogen und damit das Familienzentrum gegründet. Von dort aus nahmen die Mitarbeitenden ihre Kinder-, Jugend- und Familienarbeit auf. 2015 erfolgte der Umzug zum jetzigen Standort in der Ringstraße 2. Grünau-Mitte gilt als sozialer Brennpunkt in Leipzig, der einem hohen Belastungsindex für das Aufwachsen von Kindern aufweist. Das FAZ, wie es von Gästen und Mitarbeitenden genannt wird, nimmt die Bedürfnisse von Familien, Eltern, Jugendlichen und Kindern sowie Ortsansässigen in den Fokus.
Das Familienzentrum ist in seiner Größe ein besonderer Ort, denn unter einem Dach finden sich sechs verschiedene Projekte. Dadurch werden die Entwicklung und Vernetzung im Sinne flexibler Hilfen aus einer Hand ermöglicht.
Die Familienbildungs- und Begegnungsstätte - kurz FAMILIENlocal - ist der offene Bereich für Familien im Haus. Hier finden Freizeitangebote und Kurse rund um das Thema Familie statt. Das Projekt ist präventiv ausgerichtet und stärkt Familien im Alltagsgeschehen.
Das Projekt FaBiKoo, Familienbildung in Kooperation mit Kindertagesstätten, startete im Jahr 2001 und widmet sich seither der Aufgabe, den Dialog zwischen Eltern und pädagogischem Fachpersonal zu fördern und Informations- und Bildungsangebote für Eltern zugänglich zu machen.
Aus der Familienbildungsarbeit ist der FamilienKompetenzTrainingskurs - FaKT entstanden. In den jährlich viermal angebotenen Kursen können sich Eltern zu den Themen Gesundheit, Ernährung, Haushaltsführung und Erziehung weiterbilden.
Das Offene Kinderhaus mit Bauspielplatz und Werkstätten (KISO) ist ein fester Anlaufpunkt für Kinder- und Jugendliche im Alter von sechs bis vierzehn Jahren im Stadtteil.
Entsprechend der Zielstellung des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes (§ 14 SGB VIII) macht das Projekt Stinktier Angebote zur Gewaltprävention mit Schulklassen.
Schließlich gehört die Erziehungs- und Familienberatungsstelle zum Kernbereich des Familienzentrums und ist stadtweit eine wichtige Anlaufstelle. Hier finden Familien Unterstützung, die Fragen rund um die Entwicklung und Erziehung ihrer Kinder haben. Ein weiteres Wirkungsfeld der Beratungsstelle ist die Präventionsarbeit. Ziel ist die niedrigschwellige Stärkung von Kindern und Familien.
Das Haus ist aber nicht nur ein Ort der Unterstützungsangebote, sondern zudem ein Ort der Begegnung und Teilhabe. Vereine und Bürgergruppen nutzen die Räume, und regelmäßig kann man Ausstellungen von Grünauer Kunstschaffenden besuchen. Seit dem vergangenen Jahr ist an der Westfassade des Gebäudes zudem ein Wandgemälde des Leipziger Künstlers Sebastian Magnus zu sehen, das mit Unterstützung der Dr. Hans Riegel-Stiftung umgesetzt werden konnte.