Die Betroffenheit ist ihm noch immer anzumerken. Leicht habe er sich die Entscheidung nicht gemacht, betonte Dr. Heiner Koch am 8. Juni vor Journalisten in Dresden. "Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen", so der designierte Berliner Erzbischof. Aus "priesterlichem Gehorsam" habe er nach langen Überlegungen "Ja" gesagt. Erst vor knapp zwei Jahren war der damalige Weihbischof im Erzbistum Köln vom Rhein an die Elbe gekommen. Auf die Frage, ob die ostdeutschen Bistümer "Verschiebebahnhöfe" oder "Praktikumsplätze für Bischöfe" seien, erklärte Heiner Koch, dass ihm die Diasporakirche als "Metropolit" erhalten bleibe. Zusammen mit den Mitbrüdern im Osten werde er die Anliegen der ostdeutschen Kirche in der Bischofskonferenz "sehr engagiert" vertreten.
Weiter auf dem gemeinsamen Weg
In seiner kurzen Amtszeit in Sachsen und Ostthüringen habe Bischof Koch Vieles bewegt, erklärte Domdekan Pfarrer Klemens Ullmann. Insbesondere der im Bistum Dresden-Meißen angeschobene "Erkundungsprozess" müsse nun konsequent fortgeführt werden. Dabei gelte es, die Menschen in die Verantwortung zu nehmen und den Weg gemeinsam zu gehen, so Dr. Heiner Koch. Die notwendigen Veränderungen, zu denen es nach seinen Worten keine Alternative gibt, dürften nicht allein vom Bischof abhängen. "Wenn es hier ohne mich nicht weitergeht, habe ich etwas falsch gemacht."
Ein "Herzensanliegen" sei ihm weiterhin die Durchführung des 100. Deutschen Katholikentages 2016 in Leipzig, "zu dem wir alle gemeinsam eingeladen haben". In seiner verbleibenden Zeit als Apostolischer Administrator und dann als Erzbischof werde er sich intensiv an den Vorbereitungen beteiligen. Wichtig sei es, nicht nur die Christen zu stärken, sondern eine "offene Kirche zu sein, die alle einlädt".
Hinweis: Bischof Dr. Heiner Koch hat den Priestern und Gemeinden seines Bistums einen Brief geschrieben, den Sie hier nachlesen können.